Der
Film ‚weit‘ sitzt mir in den Knochen, füllt mit Tränen das Reservoir des
Stausees hinter meinen Augenwinkeln auf, legt eine Mattigkeit in meine Gesten.
Der
Film „weit“ lässt mich jubeln über die Schönheit der Erde, berührt mich wegen
des Lachens der jungen Frau, wegen des Entgegenkommens der Menschen, der
Verständigung ohne Worte, er öffnet mein Herz und macht mich mutig, ebenfalls
Wegzugehen, meine Einsamkeit zu verlassen, er schenkt mir die Botschaft:
Vertrauen.
Sich
Raum zu nehmen, sich auszubreiten, zeitlich wie räumlich
Einer
Reise so viel Zeit zu geben, dass sie ohne vorherbestimmtes Ende ist und
dreieinhalb Jahre dauert, so lange, bis sich das Gefühl einstellt, sie könnte
zu Ende gehen, weil die Sehnsucht nach dem heimatlichen Frühling auftaucht in
den Köpfen – unvorstellbar in den Zusammenhängen, in denen ich lebe.
Eine
Reiseroute, die nicht linear ist, sondern nur grob die Richtung vorgibt und
sich am nächsten Schritt entlang bewegt, die Offenheit, spontan einer
Empfehlung zu folgen, der Wunsch, auch das Nachbarland zu entdecken, Schleifen
und Umwege zuzulassen, - berührend ist die Linie der Reisenden auf der
Weltkarte, voll überraschender Wendungen, weil sie sich im Jetzt bewegten, mit dieser
im Alltag so schwer beizubehaltenden Qualität an achtsamer Wahrnehmung.
Am
faszinierendsten für mich die Erweiterung des Paares zur Familie. Mit dem
Gedanken, dass Mütter überall auf der Welt Kinder bekommen, kann die Reise
fortgesetzt werden, ohne Sicherheitsbedenken und Rückkehrzwang. Die Entscheidung
erzählt vom Vertrauen in das Leben und die Nähe des Paares zueinander, den
Gleichklang und die Entspanntheit. An den großen, wichtigen Entscheidungen
zeigt sich die Liebe.