Die StopMotion- und
Legetrick-Ästhetik verweigert sich mit ihrer Impulshaftigkeit den gängigen
Sehgewohnheiten von Perfektion und Glätte.
Das Ruckeln betont den zeitlichen
Ablauf sowie den Vorgang der Bewegung an sich.
Ich setze diese Irritationen ein,
um mein Arbeitsfeld Collage zu erweitern.
Im Film RUFE habe ich zwei Motive verwendet, die mich schon lange beschäftigen: Vogel und Berg.
Der von einem japanischen
Farbholzschnitt zitierte Berg hat mich schon während des Studiums der Malerei
interessiert und tauchte auch in meinem allerersten Film auf, dem ersten hier
in und über Jena und dem ersten Film überhaupt, den ich machte. Dort fließt er
förmlich mit dem Wasser der Leutra ins Unterirdische und trägt die Botschaft:
FOR ME
Damals habe ich das Motiv ebenso
unbewusst verwendet wie hier bei „RUFE“.
Erst als ich den Text schrieb, ist mir diese Dopplung aufgefallen. Ich
dachte darüber nach, was das Bild für mich bedeutet.
Dieser besondere Berg hat eine im
Original so schöne Farbigkeit, vorwiegend in Orange. Er repräsentiert für mich
Wärme, Farbe, auch Standfestigkeit und hat eine reine, einfache Form. Aus
seiner Basis erwächst er zu einem feinen und zarten Gipfel und verbindet sich
durch ihn mit dem Himmel.
Man kann den Berg mit einem
Menschen gleichsetzen oder dessen Lebensgeschichte. Im ersten Teil des Films
ist er in ein Gebäude gesetzt, erst im zweiten Teil befindet er sich in der
Natur.
Die Natur ist schließlich auch
der Ort, an dem mit Hilfe der Energie und der Rufe der Vögel die Blüten
erscheinen.
In ihrer Zartheit spricht dieselbe Kraft wie aus
dem Berg. Und wenn am Ende die Stimme die Blüten ausknipst, entsteht der
Eindruck, Berg, Stimme, Vögel und Blüten seien eins.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen