S. hat mir ein Buch geschenkt, in
dem es um eine junge Künstlerin geht, die Vögel liebt, darstellt und an der
Zerstörung ihrer Umwelt leidet, schließlich krank wird, von der Zeichnerin zur
Malerin und zur Bildhauerin wird und stirbt, nicht ohne den Plan zu verfolgen,
mit der illegalen Beerdigung ihrer Leiche auf einem an einen Investor
verkauften Grundstück dessen Bebauung zu verhindern.
Das wäre eine Geschichte, die
interessant erzählt werden könnte, die Autorin hat mich aber enttäuscht, es
scheint mir ohne Herz geschrieben, nur zusammengesetzt aus herbeigesuchten
Versatzstücken.
Öfter kommt auch Käthe Kollwitz
vor, ohne dass ich mich erinnern kann, wie ihr Leben in die Handlung wirkt.
Aber bei mir hat es etwas ausgelöst, von ihr zu lesen und, auch weil mich ihr
Portrait in Form einer Fotografie schon lange begleitet, ging ich in die
Bücherei, um mir ihre Tagebücher auszuleihen. Als zweites nahm ich ein Buch mit Selbstportraits und sogenannten „versteckten“ Selbstportraits mit.
Es ist manchmal, als ob das Schicksal
mir etwas zuspielt, mir, der Künstlerin, die ebenso wie Käthe Kollwitz ihren
Sohn verloren hat. Wiedergefunden habe ich in den Buchzeilen das Gefühl der
Trauer, das Kämpfen um den Sinn des Lebens, das Auf und Ab der produktiven und
das der suchenden, sinnlos erscheinenden Phasen, in denen man sich durch das
Ausbleiben der schöpferischen Kraft so schwer tut. Dann der Große Einschnitt,
der sie so trifft, obwohl ihr von klein auf das Sterben von Kindern gegenwärtig
ist – „die Mutter, das Kind und der Tod“ - ein schon in jungen Jahren bearbeitetes
Thema.
Auf welch anderem Weg bin ich zurzeit
unterwegs: Die Filme auf Abstand, bearbeite ich nach der Begegnung mit den Mandalas
nach C.G. Jung auf ebenso heilende Art und Weise meine Holunderholz-Augen. Es entstehen
vielseitige strahlende Augen-Blicke und ich warte auf die Paketsendung mit den für
die kleinen Arbeiten bestellten Anhängern:
Augen aus Holunderholz / Holunder
schützt und hilft
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