…und kreist
und dreht sich nur…
ist der
Titel der Ausstellung von Bernadette Maier im Eigensinn.
Der Kreis
ihres Lebens beginnt mit ihrer Geburt 1958 in Ödwimm bei Vilsbiburg in
Niederbayern.
Immer ist
sie dem Süddeutschen treu geblieben,
hat ihre Arbeiten schwerpunktmäßig dort gezeigt, in und um Ravensburg,
Regensburg, in Passau und im Passauer Land, ab und zu auch im Österreichischen.
Im Jahr 2000 erhielt sie den Kulturpreis der Stadt Passau, 2005 den Bayerischen
Atelierförderpreis und aktuell in diesem Jahr den Kunstpreis des Europäischen
Frauenforums, verbunden mit einem Stipendium und Arbeitsaufenthalt für zwei
Monate.
Bernadette
Maier und ich haben zusammen auf der Kunstakademie in Nürnberg Malerei studiert, ( gefühlt ist das ein
halbes Jahrhundert her) und, da unser Kontakt über die Jahre nie ganz
abgerissen ist, konnte ich die Entwicklungen in ihrer Arbeit von Zeit zu Zeit
mitverfolgen.
In
Bernadettes Arbeit gibt es ein großes Thema: die Auseinandersetzung mit der Kindheit
und den Kindheitsmustern - jeder hat Bilder und Momentaufnahmen aus
seiner eigenen Kindheit und eine
Prägung erfahren, mit denen der oder die Eine, der oder die Andere mehr oder
weniger zu kämpfen hat.
Bei
Bernadette ist das Malen die Bewältigung und das Herausentwickeln aus diesen
Prägungen und Mustern.
In den jüngeren Arbeiten taucht das Karussell als Motiv auf. Der Titel der Ausstellung "...und kreist und dreht sich nur..." nimmt sprachlich das Bildmotiv auf. Es ist
eine
Metapher für die Schnelllebigkeit und Vergänglichkeit, glaube ich, denn ich bin
sehr über das „nur“ gestolpert – Wieso „nur“?, dachte ich – so ein Wellenflug
kann einen doch aus dem Alltäglichen herausschleudern, in neue Welten – und man
beschließt vielleicht nach so einer Fahrt, die alten Bahnen zu verlassen – das
kann man doch nicht mit „nur“ beschreiben?! Oder ist es doch „nur“ eine kurze
Illusion, schnell vorbei, ohne Folgen?
Die Welt,
die Sterne, das All, das Karussell, alles kreist und dreht sich nur – gibt es
eine Mitte? Wir steigen ein in den fliegenden Sitz, halten uns fest, alles
dreht sich im Kreis, in Wellen hebt es uns auf und nieder, es scheint, als
könnten wir unsere Bahn verlassen – ach nein, kann nicht sein – es kreist und dreht
sich nur…
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