Dienstag, 10. Dezember 2024

Holunder- Die Fortsetzung (danke, Andrea!)

 

"Nach altem Wissen wohnt im Holunder die Göttin Holle. Sie ist den Menschen mild und freundlich gesonnen, heilt sie von Krankheiten und beschützt das Leben der Pflanzen und Tiere. Vor dem Holunder muss man den Hut ziehen…“

 So fing meine Geschichte mit den Holundern an. Die Äste erntete ich als Totholz im Wald, schmirgelte sie leicht und überzog sie mit Buntstiftflächen oder -mustern.

Es gab Stäbe und Scheiben, die mich mit ihrer Markröhre an Pupillen erinnerten und als Augenöffner zu Erkenntnis und Durchblick in dieser Welt beitragen sollten. Ich gebe zu, dass ich auch meinen eigenen Durchblick beschwören wollte, denn besonders in der Zeit, als ich mit der Holunderkunst begann, fehlte es mir an Klarheit.

Mit den Stäben bestritt ich einige Ausstellungen, dann veränderte ich der Fokus und ich gestaltete überwiegend Scheiben. Zuerst behielten sie das Augenmotiv.


Dann entfernte sich mein Blick und sah weniger auf das Außen, sondern eher auf mein Inneres. Ich wuchs in die Tiefe. Die Dinge konnten ihre eigene Sprache sprechen.


Doch neulich fragte Andrea nach den Holundern. Ich brachte zwölf zu ihr. Und von ihrem Atelier aus breiteten sie sich aus, wurden nachgefragt, neuentdeckt, verschenkt. Sie haben keine Augen mehr, weil das nicht mehr nötig ist. Sie schauen auch so in die Welt - und nach innen. 

Legt sie auf das Fensterbrett oder in den Garten. Sie werden ihre Wirkung entfalten :-).



 


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen