Dienstag, 5. Oktober 2021

Flüsse

Die Saale ist die alte Verbindung zwischen meinem Sohn und mir, neuerdings ist es die Zenn. 



Flüsse als Bindeglieder.

An der Zenn ist er aufgewachsen, er hatte sie täglich im Blick, musste nur über die Wiesen und hat sie auf dem Schulweg überquert.

Brücken von einer zur anderen Seite schon damals.

Später war der Fluss die Verbindung vom Vater- zum Mutterhaus. Das Vaterhaus, eine alte riesige Scheune, überspannt beide Ufer. Durch die dicken Bohlen kann man das schäumende Wasser sehen, das zuvor das Wehr der Mühle hinabgestürzt ist.

Nun wohne ich wieder am Fluss der Kindheit. Eigentlich ist es ein lehmbraunes Flüsschen, nicht zu vergleichen mit der Saale, aber doch imstande, bei Starkregen das ganze Tal zu fluten. Noch immer sind seit dem Frühjahr manche Stämme der Uferweiden mit Matten aus Gräsern überwebt. Ich freue mich, im Herbst aus den Wiesen Nebel aufsteigen zu sehen.

Vielleicht bildet er, beladen mit meiner Liebe, Fäden und berührt den Himmel.

Hallo Sohn!