Donnerstag, 13. November 2014

Denkstoff

Auf ARTE läuft:

The Five Obstructions (Originaltitel: De fem benspænd)
    ist ein filmisches Experiment, das der dänische Filmregisseur Lars von Trier 2002–2003 mit seinem älteren Regiekollegen und Freund Jørgen Leth unternahm. Leth sollte seinen Kurzfilm Der perfekte Mensch (Det perfekte menneske) von 1967 fünf Mal neu drehen und bei jeder Fassung Bedingungen einhalten, die von Trier aufgestellt hatte. Der Film enthält Diskussionen zwischen Leth und von Trier, Aufnahmen von Leth bei der Drehort- und Darstellersuche sowie die fünf neu entstandenen Kurzfilme.                zit. nach Wikip.

Eine Sache zwischen zwei Männern, was Vorgehensweise und Bildauswahl beeinflusst hat, aber auch das interessante Thema, wie ein Film entsteht, welche Bildsprache warum verwendet wird, wie sich jemand einem Thema nähert etc. Was kann Kreativität, wenn inhaltlich Bedingungen gestellt werden, um etwas aufzudecken, zu entblößen oder einen Prozess anzustoßen?
Im fünften und letzten Film schließt sich ein Kreis.








Diese drei Bilder stammen aus dem vierten Film - die Bedingung war: Mach einen Zeichentrickfilm!


Mittwoch, 12. November 2014

Ausschnitt



Ein Lebensausschnitt aus alter Zeit, konserviert in einem Mailprogramm - ein Film, der im Kopf abläuft!



 


6.10.2009

Ein kleiner Morgengruß aus L., an dem ich die Kinder schon um 6 auf den Balkon rausgescheucht habe, um den Mondschein, den Orion und den Nebel zu bewundern. Miss you. Deine Lampionblume von letzter Woche scheint in meiner Küche, die Astern trotzen ebenfalls der Zeit...B


Montag, 10. November 2014

Achtsamkeit des Herzens

Wenn ich mit der Achtsamkeit des Herzens die Dinge ansehe, drängt es mich, als Mensch und Künstlerin dem Gesehenen und Gefühlten Ausdruck zu verleihen, so ist es auch mit der Trauer. Als Reaktion auf die Verfasstheit der Welt und die damit verbundene Trauer mache ich Filme, um ihre Schönheit und auch ihre Gefährdung zu zeigen.





Auch meiner persönlichen Trauer kann ich Gestalt geben, so habe ich heute auf dem Weg zum Berg Blätter aufgehoben und habe in aller Achtsamkeit diese Blätter auf die Erde gelegt und anschließend mit Steinen zugedeckt. Eine liebevolle Geste, um Strahlen, Schönheit und Farbigkeit loszulassen.







Sonntag, 9. November 2014

RUFE




Die StopMotion- und Legetrick-Ästhetik verweigert sich mit ihrer Impulshaftigkeit den gängigen Sehgewohnheiten von Perfektion und Glätte.
Das Ruckeln betont den zeitlichen Ablauf sowie den Vorgang der Bewegung an sich.
Ich setze diese Irritationen ein, um mein Arbeitsfeld Collage zu erweitern.








 Im Film RUFE habe ich zwei Motive verwendet, die mich schon lange beschäftigen: Vogel und Berg.
Der von einem japanischen Farbholzschnitt zitierte Berg hat mich schon während des Studiums der Malerei interessiert und tauchte auch in meinem allerersten Film auf, dem ersten hier in und über Jena und dem ersten Film überhaupt, den ich machte. Dort fließt er förmlich mit dem Wasser der Leutra ins Unterirdische und trägt die Botschaft: FOR ME
Damals habe ich das Motiv ebenso unbewusst verwendet wie hier bei „RUFE“.  Erst als ich den Text schrieb, ist mir diese Dopplung aufgefallen. Ich dachte darüber nach, was das Bild für mich bedeutet.
Dieser besondere Berg hat eine im Original so schöne Farbigkeit, vorwiegend in Orange. Er repräsentiert für mich Wärme, Farbe, auch Standfestigkeit und hat eine reine, einfache Form. Aus seiner Basis erwächst er zu einem feinen und zarten Gipfel und verbindet sich durch ihn mit dem Himmel.


Man kann den Berg mit einem Menschen gleichsetzen oder dessen Lebensgeschichte. Im ersten Teil des Films ist er in ein Gebäude gesetzt, erst im zweiten Teil befindet er sich in der Natur.
Die Natur ist schließlich auch der Ort, an dem mit Hilfe der Energie und der Rufe der Vögel die Blüten erscheinen.
In  ihrer Zartheit spricht dieselbe Kraft wie aus dem Berg. Und wenn am Ende die Stimme die Blüten ausknipst, entsteht der Eindruck, Berg, Stimme, Vögel und Blüten seien eins.








Freitag, 7. November 2014

Beschwörungen

Immer wieder nehme ich Holunderholz zur Hand. Seine organischen Astansätze inspirieren mich, sie stehen für Wachstum und Fortgang, ich hebe sie hervor und beschreibe die sie umgebenden Flächen mit Beschwörungen: Hoffnung, Liebe, Wolken...

 





Donnerstag, 6. November 2014

Himmel/Engel



 Gestern Vormittag wie versöhnt durch die Stadt, wahrscheinlich, weil ich den „ fallen“ Film per Mail verbreitet hatte und voll Hoffnung war, er würde verstanden werden.
Ich war und bin so von dieser Arbeit überzeugt!
Abends auf Arte den Film „Himmel über Berlin“ gesehen.



Bin so nachhaltig beglückt von diesem Film!
Ich hatte ihn gar nicht mit meiner Lage in Verbindung gebracht, hatte nur rudimentäre Erinnerungen an den Film, den ich 1987 im Kino gesehen hatte, nur, dass er mich schon damals berührt hatte und „irgendwie gut“ war.
Nun tauchte ich ein in die Welt der Engel, die die Gedanken der Menschen hören und ihnen beistehen. Seit Anbeginn der Zeit sammeln sie in kleinen Büchern Geschichten von Menschen. Besonders viele sind in Bibliotheken, den Räumen des Wissens – dort blicken sie den Menschen über die Schultern und geben ihnen Kraft für ihre Aufgaben, für ihr Leben. Nur für Kinder sind sie sichtbar.









Dann gibt es Einige, die Sehnsucht nach einem wirklichen Leben haben und den Schritt in das Lebendig sein gehen und dafür auf ihre Unsterblichkeit verzichten.





Ich muss an Ivana denken, die schrieb: Gli angeli esistono  -  Engel gibt es.

Mittwoch, 5. November 2014

Film veröffentlicht



Mein neues Video mit dem Titel "fallen" ist online - ich freue mich über das Feedback!
Es würde das Fallen und Gehaltenwerden auf eine allgemein nachfühlbare und nachvollziehbare Art und Weise  darstellen. "Schönheit und Schrecken" war schon das Thema meines Stipendiums an der Akademie der Bildenden Künste im Jahr 2000 und heute erst sagte Blixa Bargeld, Kopf der "Einstürzenden Neubauten", im Radio: "You have to show bad things beautiful..."...



Samstag, 1. November 2014

Trost


Es gibt viele verschiedene Arten von Trost - für mich ist es zum Beispiel eine Karte aus Hamburg mit der Frontabbildung einer Druckarbeit einer guten Freundin und Studienkollegin, die in einem kleinen Päckchen auch das Buch über Wolkengedichte mitschickte:



Man kann einen Espresso trinken und darin lesen, gleichzeitig den Duft der Rosen genießen und sich nach dieser Pause wieder an den Bildschirm setzen, über zweitausend Wolkenfotografien von oben am Berg in das Filmprogramm einladen und, während der Himmel und die Tage der Trauer an einem vorbeifliegen, einen Text zum Film verfassen und nachts, wenn kein Auto auf der Straße vorbeifährt und die Leute im Haus schlafen, eine innige Tonaufnahme für den neuen Film einsprechen.
Danke!