Sonntag, 4. Januar 2015

Wein




Gestern auf Arte einen Film über georgischen Wein gesehen. 

Die meist roten Trauben wurden am Markt der Hauptstadt, quellend aus den Kofferräumen von Autos, verkauft.






In riesigen Amphoren aus Ton, die in den Erdboden inmitten der Weinbauernhäuser eingelassen und mit Deckeln aus Ton zugedeckt waren, gärten die Trauben. Frauen verrührten im Freien über offenem Feuer in einem riesigen Topf roten Traubensaft mit Mehl zu einer dicken Masse, in die sie dann an Schnüren aufgefädelte Walnüsse tauchten und anschließend zum Trocknen aufhängten.
An langen Tischen wurden die Gläser erhoben und in allen Trinksprüchen den Helfern, den Weinbauern, den Familienmitgliedern und immer auch den Toten gedankt.
Einmal saßen alle am Friedhof in kleinerer Runde neben den Gräbern an einem Tisch und aßen und tranken. Der Toten wurde gedacht, auch denjenigen, deren Bilder noch in den kleineren umzäunten Grabstellen zu sehen waren und die keine Angehörigen mehr hatten. Sie alle waren eingeladen und wurden nicht vergessen. Ihre gemalten fotografie-ähnlichen Portraits ließen die Verstorbenen merkwürdig präsent sein.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen