Mittwoch, 8. August 2018

Vom dritten Buch und mehr


 

Es ist Sommer und ich bin tief in meinem dritten Buch versunken. Manchmal erscheint mir dieser Text wie ein riesiger Berg, der nicht zu bewältigen ist. Ich kralle mich an ihm fest und klettere Fuß für Fuß höher. Unterwegs greife ich nach meinen Worten, Wörter wie schwere Steine, leichte und kraftvolle Federn oder zarte, bunte Blüten. Der Berg stellt mich vor schwierige Aufgaben und die Aussicht, dass all die eingesammelten Fundstücke noch einmal in die Hand genommen, angesehen, umgedreht, geprüft und entweder weggeworfen oder vom Staub befreit und poliert werden müssen, lässt mich manchmal müde werden. Dann frage ich mich, wieso ich schreibe, weshalb dieser neue Text von den Bergen handelt. Ich lehne mich einen Augenblick zurück, dann steht mir wieder alles klar vor Augen.
Am kommenden Sonntag ist der vierte Todestag meines Sohns. Sein Nahen verknüpft mich mit allem, was mir begegnet, so auch mit dem Buch in der Wühlkiste des Supermarkts, Fotos und Geschichten von den Bergen der Welt. Zu Hause zerschneide ich es in einem Akt der Aneignung und es entstehen Collagen.








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