Sonntag, 9. November 2014

RUFE




Die StopMotion- und Legetrick-Ästhetik verweigert sich mit ihrer Impulshaftigkeit den gängigen Sehgewohnheiten von Perfektion und Glätte.
Das Ruckeln betont den zeitlichen Ablauf sowie den Vorgang der Bewegung an sich.
Ich setze diese Irritationen ein, um mein Arbeitsfeld Collage zu erweitern.








 Im Film RUFE habe ich zwei Motive verwendet, die mich schon lange beschäftigen: Vogel und Berg.
Der von einem japanischen Farbholzschnitt zitierte Berg hat mich schon während des Studiums der Malerei interessiert und tauchte auch in meinem allerersten Film auf, dem ersten hier in und über Jena und dem ersten Film überhaupt, den ich machte. Dort fließt er förmlich mit dem Wasser der Leutra ins Unterirdische und trägt die Botschaft: FOR ME
Damals habe ich das Motiv ebenso unbewusst verwendet wie hier bei „RUFE“.  Erst als ich den Text schrieb, ist mir diese Dopplung aufgefallen. Ich dachte darüber nach, was das Bild für mich bedeutet.
Dieser besondere Berg hat eine im Original so schöne Farbigkeit, vorwiegend in Orange. Er repräsentiert für mich Wärme, Farbe, auch Standfestigkeit und hat eine reine, einfache Form. Aus seiner Basis erwächst er zu einem feinen und zarten Gipfel und verbindet sich durch ihn mit dem Himmel.


Man kann den Berg mit einem Menschen gleichsetzen oder dessen Lebensgeschichte. Im ersten Teil des Films ist er in ein Gebäude gesetzt, erst im zweiten Teil befindet er sich in der Natur.
Die Natur ist schließlich auch der Ort, an dem mit Hilfe der Energie und der Rufe der Vögel die Blüten erscheinen.
In  ihrer Zartheit spricht dieselbe Kraft wie aus dem Berg. Und wenn am Ende die Stimme die Blüten ausknipst, entsteht der Eindruck, Berg, Stimme, Vögel und Blüten seien eins.








Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen